Tipps für Gentoo-Linux

Inhaltsverzeichnis

Links
Motivation
Installation
Gentoo aktuell halten
Tipps
Aufsetzen eines BINHOST

Links

• Gentoo
• Gentoo-Wiki
• Münchener Gentoo Linux User Group

Motivation

• echte Rolling-Releases
• Gentoo ist eine Basis-Distribution und kein Fork
• Es bietet ein Höchstmaß an Flexibilität ideal für den fortgeschrittenen Linux-Freak.
• hohe Stabilität, siehe: Gentoo Development Guide im Abschnitt "Moving from ~arch to arch".
  Trotzdem kann man brandaktuelle Software nutzen, wenn man will, siehe: Mixing Software Branches.
• Siehe auch diese Diskussion: Arch vs. Gentoo

• Gerade auf älteren Rechnern kann das Kompilieren der Software schon sehr lange dauern.
  Das kann man aber etwas entschärfen, wenn man sich selbst einen BINHOST aufsetzt, siehe unten...
  
• Es es kommt öfter mal zu nur sehr schwer auflösbaren Abhängigkeiten unter den ebuilds, welche ein update nicht gerade zu einem Spaß machen.

Gentoo installieren

• Quick Installation Checklist
• Gentoo Handbook

Device     Boot    Start       End   Sectors  Size Id Type
/dev/sdb1           2048   2099199   2097152    1G fd Linux raid autodetect
/dev/sdb2        2099200  85985279  83886080   40G fd Linux raid autodetect
/dev/sdb3       85985280 234441647 148456368 70.8G fd Linux raid autodetect

   Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
/dev/sda1            2048      411647      204800   83  Linux
/dev/sda2          411648      821247      204800   83  Linux
/dev/sda3          821248     9209855     4194304   82  Linux swap / Solaris
/dev/sda4         9209856   312581807   151685976   8e  Linux LVM

LABEL=BOOT              /boot           ext3            noatime         0 2
LABEL=ROOT              /               ext4            noatime         0 1
LABEL=SWAP              none            swap            sw              0 0

SHELL=/bin/bash
PATH=/usr/sl:/usr/local/bin/:/bin:/usr/bin

# /tmp zu jeder vollen Stunde aufräumen
# Dauer: 1 min.
0 *  *  *  *  /usr/sl/clean-tmp

# /delwatch zu jeder halben Stunde aufräumen
# Dauer: 1 min.
30 *  *  *  *  /usr/sl/clean-delwatch

0 1 1 * * /bin/echo Mailfunktionstest

Section "Monitor"
  Identifier  "VGA-1"
  Option      "PreferredMode" "1024x768"
EndSection

Section "Screen"
        Identifier "Screen0"
        DefaultDepth 16
EndSection

Gentoo aktuell halten

• Detaillierte Anleitung: Upgrading Gentoo
• System aktualisieren (über ein 56K-Modem dauert das ca. eine Stunde! Es geht aber auch schneller: Siehe weiter unten bei emerge-delta-webrsync.):
  emerge --sync
  layman -S
  eix-update
  # Auf dem BINHOST:
  gentoo_create_portage_snapshot
  eselect news read new | less
  Evtl. kann man das Update mit binären Paketen beschleunigen, siehe dazu BINHOST weiter unten oder Using Portage BINHOST.
  Wenn angezeigt wird, dass ein neues Portage installiert werden soll, dann sollte man das auch tun:
  emerge -auvt portage
  Erst einmal das System aktualisieren:
  emerge -auvt @system
  Dann World mit Vorschau und Frage, ob man sich sicher ist:
  emerge -auvtD @world
  Wenn man noch ungefähr wissen will, wie lange der Spass dauern wird, dann kann das mittels genlop abschätzen lassen:
  emerge -puvtD @world | genlop -p
  Die Ausgaben, die während des emerge am Bildschirm durchscrollen sind nicht sonderlich interessant.
  Alles Wichtige steht nochmal am Ende bzw. in /var/log/portage/elog/summary.log
  
• Wenn ein neuer GCC (z.B. Major Release Update von 3.4.6 auf 4.1.1) installiert wurde, dann ist noch folgendes nötig (Kurzform von Gentoo GCC Upgrade Guide).
  Die alte GCC-Version kann man übrigens in /var/log/emerge.log nachlesen, falls man das nicht mehr weiss.
  gcc-config -l
  # Nummer des neuesten auswählen:
  gcc-config 2
  env-update && source /etc/profile
  emerge -avt1 libtool
  revdep-rebuild -p -v --library libstdc++.so.5
  gcc --version
  quickpkg sys-devel/gcc
  emerge --unmerge =sys-devel/gcc-ALTE-VERSION
  
• Wenn man USE-Flags geändert hat oder ein portage-Update gekommen ist, dann sollte man mit
  emerge -avt --newuse --deep @system
  emerge -avt --newuse --deep @world
  schauen, was alles betroffen ist und ggf. neu emergen.
• Noch besser ist es auch ggf. die build time dependencies zu aktualisieren:
  emerge -auvtD --with-bdeps=y @world
• Noch ein paar manuelle Schritte:
  binutils-config -l
  binutils-config 1
  
  python-updater
  
  perl-cleaner --all
  
  vdrplugin-rebuild list
  vdrplugin-rebuild rebuild
  
• Von Zeit zu Zeit sollte man auch prüfen, ob irgendwelche Pakete im System sind, die gar nicht mehr benötigt werden:
  emerge --pretend --depclean
  Diesen Output sollte man sich gründlich durch den Kopf gehen lassen und einzelne Pakete, die man sicher nicht mehr braucht entfernen (emerge unmerge ...). Auf keinen Fall einen depclean-Lauf blind loslaufen lassen!
  Ich gehe so vor, wenn z.B. das Paket media-gfx/xloadimage angeblich überflüssig ist:
  equery depends media-gfx/xloadimage
  quickpkg media-gfx/xloadimage
  emerge --unmerge media-gfx/xloadimage
  Sollte der equery Abhängigkeiten auflisten, so sollte man sich diese genau anschauen!
  Am besten macht man es so:
  emerge --pretend --depclean 2>&1 | tee /tmp/depclean.txt
  less /tmp/depclean.txt
  grep / /tmp/depclean.txt | grep -v \* | grep -v '^All selected packages' > /tmp/remove.txt
  # u.U. /usr/portage/packages/* löschen
  quickpkg $(cat /tmp/remove.txt)
  emerge --depclean
  
• Abhängigkeiten bzw. Konsistenz prüfen:
  revdep-rebuild -p -v
• emerge -avt @preserved-rebuild
• Dann müssen evtl. nach einem emerge noch Konfigurations-Dateien aktualisiert werden. Das geht mit
  etc-update
  oder
  dispatch-conf
• Wenn man will, kann man auch den Kernel auf den neuesten Stand bringen:
  emerge -auvt gentoo-sources
  eselect kernel list
  eselect kernel set X
  zcat /proc/config.gz > /usr/src/linux/.config
  cd /usr/src/linux
  make olddefconfig
  genkernel --oldconfig --lvm --disklabel --mountboot --makeopts=-j4 all
  grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
  
• Ggf. Überreste noch entfernen:
  rm -rf /var/tmp/portage/*
• Sicherheits-Updates prüfen:
  glsa-check -v -t all
  glsa-check -d 200410-22
• Was sollte man nach dem Update alles Testen? (Beispiel: Server)
  • Alle Services: rc-status
  • less /var/log/rc.log
  • cat /proc/mdstat
  • VDR, VDR Admin
  • Apache
  • Subversion
  • Samba-Freigaben
  • OpenVPN
  • Cronjobs
  • VDR als User "tv"
  • ntpq -p
  • Mail versenden
  • ssh Login
  • ssh-to-server
  • Musiksammlung streamen
  • FHEM
  Was sollte man nach dem Update alles Testen? (Beispiel: Desktop)
  • Alle Services: rc-status
  • Drucken / CUPS (http://localhost:631/
  • Firefox
  • Mail / Thunderbird
  • OpenVPN
  • Cronjobs
  • Mail versenden
  • Gimp
  • GQView
  • Knights
  • funktioniert das auf dem vdr: rdate -s desktop
  • MO (scsirescan, mountmo, umountmo+eject)
  • Scanner
  • USB-Sticks
  • VDR-Mount vom dlink
  • wakeonlan VDR
  • VDR Admin
  • Youtube
  • Keepvid
  • Sound-Wiedergabe
  • mplayer
  • KMix
  • StreetView
  • RAID-Platte einbinden
  • Centrix
• Wenn alles bestens funktioniert, dann sollte man sich diesen Portage-Snapshot noch sichern.
  Wer weiss, wofür man das mal brauchen kann.
  Z.B. um einen anderen Rechner auch exakt auf diesen Stand zu bringen...
  Siehe dazu unten: Portage-Snapshot erstellen
• Um ein "fremdes" Gentoo aktuell zu halten, von dem man nur ein Backup hat, verwendet man ein chroot analog zur Erstinstallation. Beispiel:
  cd /mnt/disk03
  export UMGEBUNG=fremd
  /bin/cp -a $UMGEBUNG ${UMGEBUNG}_live
  cd ${UMGEBUNG}_live
  md -p proc tmp usr/portage/distfiles
  mount -t proc none proc
  chroot . /bin/bash
  env-update
  source /etc/profile
  PROMPT_COMMAND='PS1="$UMGEBUNG:`pwd -P` # "'
  In /etc/make.conf für Portage auf eigenen Server verweisen:
  SYNC="rsync://server.sl.de/portage"
  GENTOO_MIRRORS="server.sl.de"
  (Natürlich muss auf server.sl.de ein Webserver laufen, der /distfiles ausliefert.)
  Dann ganz normal updaten...
• Wenn man ein ganz altes Gentoo (20.3.2007) auf einen aktuellen Stand bringen will (12.11.2010), dann sind ein paar mehr Schritte und Zwischen-Updates nötig:

  vi /etc/make.conf
  # das rein:
  # ACCEPT_LICENSE="*"
  # PORTAGE_NICENESS=20
  # MAKEOPTS="-j8"
  cd /xtemp
  tar jxf portage-20071122.tar.bz2
  chown -R 0:0 portage
  cd portage
  rsync -av --progress --stats --delete --delete-after --exclude='/distfiles' --exclude='/packages' --exclude='/local' . /usr/portage
  cd ..
  /bin/rm -rf portage portage-20071122.tar.bz2
  emerge --metadata
  cd /etc
  rm make.profile
  ln -s /usr/portage/profiles/default-linux/x86/2007.0/desktop make.profile
  emerge -auvt python
  emerge -auvt portage
  vi /etc/locale.gen
  rm /etc/locales.build
  emerge -auvt @system
  rc-update del coldplug
  rm -f /etc/init.d/coldplug
  hash -r
  cd /xtemp
  tar jxf portage-20090204.tar.bz2
  chown -R 0:0 portage
  cd portage
  rsync -av --progress --stats --delete --delete-after --exclude='/distfiles' --exclude='/packages' --exclude='/local' . /usr/portage
  cd ..
  /bin/rm -rf portage portage-20090204.tar.bz2
  emerge --metadata
  cd /etc
  rm make.profile
  ln -s /usr/portage/profiles/default/linux/x86/2008.0/desktop make.profile
  emerge --unmerge sys-apps/util-linux sys-apps/mktemp
  emerge -auvt portage
  /usr/sbin/python-updater
  emerge -auvt @system
  cd /xtemp
  tar jxf portage-20101112.tar.bz2
  chown -R 0:0 portage
  cd portage
  rsync -av --progress --stats --delete --delete-after --exclude='/distfiles' --exclude='/packages' --exclude='/local' . /usr/portage
  cd ..
  /bin/rm -rf portage
  emerge --metadata
  cd /etc
  rm make.profile
  ln -s /usr/portage/profiles/default/linux/x86/10.0/desktop make.profile
  emerge --unmerge app-admin/eselect-news
  emerge --unmerge app-arch/xz-utils app-arch/lzma-utils
  emerge -auvt portage
  emerge -auvt @system
  # Wenn das mit dem Circular-Fehler zwischen glibc und gcc abbricht, dann:
  emerge -avt =sys-libs/glibc-2.8_p20080602-r1
  # sollte es bei glibc abbrechen, dann:
  gcc-config i686-pc-linux-gnu-4.4.4
  # dann nochmal:
  emerge -auvt @system
  emerge -avt lafilefixer
  lafilefixer --justfixit
  perl-cleaner --all
  /usr/sbin/python-updater
  find -L /etc/ssl/certs/ -type l -exec rm {} +
  chmod +x /etc/portage/postsync.d/q-reinitialize
  rm /etc/cron.daily/makewhatis.cron
  revdep-rebuild -p -v
  rm '/lib/libhistory.so.4'
  rm '/lib/libreadline.so.4'
  rm '/usr/lib/libcrypto.so.0.9.6'
  rm '/usr/lib/libcrypto.so.0.9.7'
  rm '/usr/lib/libssl.so.0.9.6'
  rm '/usr/lib/libssl.so.0.9.7'
  rm '/usr/lib/libltdl.so.3'
  rm '/usr/lib/libltdl.so.3'
  rm '/lib/libhistory.so.4'
  rm '/lib/libhistory.so.5'
  rm '/lib/libreadline.so.4'
  rm '/lib/libreadline.so.5'
  revdep-rebuild -p -v
  emerge --unmerge python-fchksum
  emerge --unmerge qt
  emerge --unmerge kde-base/arts
  emerge --unmerge cairo
  emerge --unmerge libpciaccess xorg-server
  emerge --unmerge lirc
  emerge --unmerge app-portage/genflags sys-fs/reiserfsprogs
  mv /etc/modules.d/alsa /etc/modprobe.d/alsa.conf
  # im Kernel CONFIG_AUDITSYSCALL setzen
  emerge -auvtD @world
  emerge -avt --newuse @world
  emerge --pretend --depclean | tee /tmp/depclean.txt
  less /tmp/depclean.txt
  grep / /tmp/depclean.txt | grep -v \* > /tmp/remove.txt
  # u.U. /usr/portage/packages/* löschen
  quickpkg $(cat /tmp/remove.txt)
  emerge --depclean
  emerge --pretend --depclean
  revdep-rebuild -p -v
  /usr/sbin/libpng-1.4.x-update.sh
  rm '/usr/lib/libpng12.so.0'
  rm '/usr/lib/libcrypto.so.0.9.8'
  rm '/usr/lib/libssl.so.0.9.8'
  lsof / | egrep 'DEL.*libpam.so'
  chmod -x /var/log/tallylog
  find -L /etc/ssl/certs/ -type l -exec rm {} +
  revdep-rebuild -p -v
  emerge -avt1 libtool
  emerge -avt imagemagick
  ACCEPT_KEYWORDS=~x86 emerge -avt lirc
  # Fertig!

• Sollten sich beim Update eines sehr alten Gentoos manche Source-Dateien nicht mehr finden lassen, so ist http://bbgentoo.ilb.ru/distfiles/ eine gute Quelle!
• Mögliche Fehler:
  • Sollte man beim Portage-Update auf einen Fehler der Art
    raise cache_errors.CacheCorruption(cpv, e)
    laufen, dann hilft:
    rm -rf /var/cache/edb/dep/
    emerge --metadata
    (Siehe auch Topic 466613 im Forum)
  • Fehler:
    g++: /usr/lib/gcc-lib/i686-pc-linux-gnu/3.3.3/../../../crti.o: No such file or directory
    Lösung:
    emerge libtool && fix_libtool_files.sh 3.3.3
    
  • Fehler:
    [blocks B ] <dev-lang/python-2.3.6-r2 (is blocking app-admin/python-updater-0.2)
    Lösung wäre normalerweise, alle alten pythons zu deinstallieren. Welche das sind, kann man z.B. so sehen:
    emerge -pC python
    Wenn aber nur diese eine als Blocker drauf ist, dann hilft nur das:
    quickpkg =dev-lang/python-2.3.5
    emerge --nodeps -avt =dev-lang/python-2.4.4-r5
    emerge -aC =dev-lang/python-2.3.5
    emerge -avt python-updater
    emerge -avt portage
    
  • Beim Portage-Update kann es zu diesem Fehler kommen:

    # emerge -avt portage
    Traceback (most recent call last):
      File "/usr/bin/emerge", line 4049, in ?
        emerge_main()
      File "/usr/bin/emerge", line 3768, in emerge_main
        settings, trees, mtimedb = load_emerge_config()
      File "/usr/bin/emerge", line 3679, in load_emerge_config
        trees = portage.create_trees(trees=trees, **kwargs)
      File "/usr/lib/portage/pym/portage.py", line 6780, in create_trees
        config_incrementals=portage_const.INCREMENTALS)
      File "/usr/lib/portage/pym/portage.py", line 902, in __init__
        addProfile(os.path.realpath(self.profile_path))
      File "/usr/lib/portage/pym/portage.py", line 889, in addProfile
        raise portage_exception.ParseError(
    NameError: global name 'parents_file' is not defined
    

    Lösung:
    cd /etc
    rm /etc/make.profile
    ARCH="x86" ACCEPT_KEYWORDS="x86" emerge portage --nodeps
    ln -sf ../usr/portage/profiles/default/linux/x86/2008.0/desktop make.profile
    emerge -avt portage
    
  • Fehler:
    ... cannot find -lpng12
    dann:
    /usr/sbin/libpng-1.4.x-update.sh
  • Wenn es beim Update bei Perl zu einem "update slot conflict" kommt, dann kann es in der Regel so gelöst werden:
    emerge --ask --tree --verbose --verbose-conflicts --oneshot dev-lang/perl $(qlist -IC 'virtual/perl-*') $(qlist -IC 'dev-perl/*') $(qlist -IC 'perl-core/*') $(qlist -IC 'perl-gcpan/*') app-portage/g-cpan
    
  • Fehler: slot conflict, z.B. bei sys-libs/zlib kann so behoben werden:
    emerge -puvt1 --verbose-conflicts sys-libs/zlib > /tmp/x 2>&1
    grep 'required by' /tmp/x | perl -wne 'print if s/.+required by \((.+)-[0-9].+\n/$1 /' > /tmp/y
    emerge -avt1 --verbose-conflicts sys-libs/zlib $(cat /tmp/y)
    

Tipps zu Gentoo

• Vor allen gravierenden Änderungen empfiehlt es sich die betroffenen Pakete mit quickpkg einzupacken. Diese befinden sich dann in /usr/portage/packages/ und können bei Bedarf mit emerge -k ... installiert werden.
  Alle installierten Pakete kann man so einpacken:
  quickpkg @world
• Ausführliche Dokumentation zu zwei wichtigen Funktionen von Gentoo, die man in /etc/make.conf setzt:
  
  • USE-Flags
  • FEATURES bzw. man make.conf
• Auf einem Athlon ein Paket für einen Pentium bauen (Es müssen die USE-Flags, die Compiler und der CHOST auf beiden Rechnern gleich sein!):
  md -p /tmp/pentium3
  CFLAGS="-O2 -march=pentium3 -pipe -fomit-frame-pointer" CXXFLAGS="${CFLAGS}" PKGDIR=/tmp/pentium3 emerge --buildpkgonly hdparm
  Und dann installieren:
  PKGDIR=/tmp/pentium3 emerge -k hdparm
• Wenn sich allerdings der CHOST unterscheidet, dann ist etwas mehr nötig:
  Für einen Compile-Server in voller Schönheit, der Programme für die i586-Architektur (z.B. AMD K6) erzeugen kann, wäre nach dem CROSS-COMPILE-HOWTO das hier als Vorbereitung nötig:
  emerge -avt crossdev
  mkdir -p /usr/local/portage
  in /etc/make.conf:
  PORTDIR_OVERLAY="/usr/local/portage"
  crossdev --target i586-pc-linux-gnu
  Entweder man verwendet die von crossdev vorgeschlagenen Versionsnummer oder aber mindestens diese:
  linux26-headers-2.6.8.1-r1
  gcc-3.4.3-r1
  binutils-2.15.94.0.1
  glibc-2.3.4.20041102
  Aber um nur einen Athlon XP (i686) Programme für eine AMD K6 (i586) bauen zu lassen, reicht folgendes völlig aus:
  crossdev --stage0 --kernel 2.6.8.1-r2 --libc 2.3.4.20041102-r1 --target i586-pc-linux-gnu Dann kann der Athlon für den K6 Pakete bauen:
  CHOST="i586-pc-linux-gnu" CFLAGS="-O2 -march=k6 -pipe -fomit-frame-pointer" CXXFLAGS="${CFLAGS}" PKGDIR=/tmp/k6 emerge --buildpkgonly hdparm
  
• Aufsetzen eines eigenen Mirrors ist sinnvoll, wenn man mehr als einen Gentoo-Rechner hat. Dazu muß man nur einen rsyncd mittels /etc/rsync/rsyncd.conf konfigurieren:
  pid file = /var/run/rsyncd.pid
  max connections = 5
  use chroot = yes
  uid = nobody
  gid = nobody
  # Optional: restrict access to your Gentoo boxes
  hosts allow = 192.168.0.1 192.168.0.2 192.168.1.0/24
  hosts deny = *
  
  [portage]
  path=/usr/portage
  comment=Gentoo Portage
  exclude=distfiles/ packages/
  Dann rsyncd starten:
  /etc/init.d/rsyncd start
  rc-update add rsyncd default
  Dann erster Test vom Client:
  rsync 192.168.0.1::
  rsync your_server_name::portage
  Und das muß man in /etc/make.conf auf dem Client eintragen:
  SYNC="rsync://your_server_name/portage"
• Details zu installierten Paketen findet man in
  /var/db/pkg/sys-libs/
• Um CPAN-Perl-Module zu installieren, die nicht im Portage enthalten sind, braucht man:
  emerge -avt app-portage/g-cpan
  Beispiel:
  g-cpan -i -a Lingua::EN::Squeeze
• In /etc/make.conf sollte man CHOST nie ändern!
  Ok, nun für die, die es nicht lassen können:
  Wenn man CHOST ändert, dann sollte man mindestens folgende Pakete neu emergen:
  emerge -avt gcc
  emerge -avt python
  und am besten auch gleich noch:
  emerge --oneshot perl binutils libtool man ed net-tools cracklib iputils devfsd gcc-config
  Die ganz Paranoiden können auch ein emerge --emptytree @system oder emerge --emptytree @world laufen lassen.
• Für optimate Performance sollte man die CFLAGS ändern. Hier gibt es Beispiele. Und hier sind Erklärungen dazu und bereits ausgetestete CFLAGS. In der Anleitung zum GCC wird man natürlich auch fündig.
  Mit den Tools aus dem Paket genflags kann man sich seine optimalen CFLAGS anzeigen lassen:
  emerge -avt genflags
  info2flags
  für optimale Flags oder für weniger Optimierung, aber mehr Stabilität:
  info2flags -C
• Details zu Kompilierungszeiten und wann welches Paket installiert wurde findet man in
  /var/log/emerge.log
  Eine wunderschöne Anzeige dieser Daten biete genlop (Evtl. erst noch installieren: emerge -avt genlop)
  Beispiel:
  genlop -s -t -u openssh
• Welche Pakete brauchen mysql?
  equery depends mysql
• Weitere Infos zu Paketen kann man mit equery abfragen:
  equery depends glibc zeigt welche Pakete von glibc abhängen
  equery depgraph perl zeigt den gesamten Depency-Tree für perl
  equery hasuse kde zeigt alle Pakete die mit kde als USE-Flag kompiliert wurden
  equery size xorg-x11 zeigt die Gesamtgrösse des Pakets xorg-x11
  equery uses xorg-x11 listet die USE-Flags mit denen das Paket installiert wurde
  equery which xorg-x11 liefert den Pfad zum Ebuild zurück
  Oder mit etcat:
  etcat -v xorg-x11 zeigt alle Versionen im Portage (masked, installed, undef)
  
• Für Portage-Daten-Abfrage sind auch die Programme aus portage-utils und gentoolkit ganz nützlich, wie z.B. qlist oder euse, um z.B. Bedeutungen von USE-Flags zu erklären:
  euse -i gpm
  Für einzelne Pakete kann man mit flaggie USE-Flags ein- und ausschalten:
  flaggie app-editors/vim -X
  
• Die etwas langsame Suche mittels emerge -s ... läßt sich mit dem Tool esearch wesentlich beschleunigen.
  Oder noch besser mit eix.
• Nach einem Update von GCC sollte man die libtool-Files korrigieren lassen, also z.B. bei einen Update von 3.3.4 auf 3.3.5:
  fix_libtool_files.sh 3.3.4
• Konfiguration für ein deutsches Gentoo nach dieser Anleitung in Kurzform:
  Zeitzone:
  ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
  Einträge in /etc/rc.conf:
  CLOCK="UTC"
  KEYMAP="de-latin1-nodeadkeys"
  Glibc in Zukunft nur mit wirklich benötigten Locales bauen:
  echo "sys-libs/glibc userlocales" >> /etc/portage/package.use
  und anpassen von /etc/locales.build:
  en_US/ISO-8859-1
  en_US.UTF-8/UTF-8
  de_DE/ISO-8859-1
  de_DE@euro/ISO-8859-15
  Man sollte auch /etc/locale.gen anpassen und dann:
  locale-gen
  laufen lassen.
  Das beschleunigt nicht nur den emerge der glibc, sondern spart auch eine Menge Platz: Statt 200 MB werden nur noch 30 MB benötigt.
  Dann stellt man das System noch auf Deutsch um:
  eselect locale list
  eselect locale set 6
  env-update && source /etc/profile
  Falls das USE Flag "nls" nicht aktiv ist: Aktivieren und:
  emerge --ask --changed-use --deep --with-bdeps=y @world Alternativ kann das auch ein einzelner Benutzer in ~/.bashrc eintragen:
  export LANG="de_DE@euro"
  X11: Deutsche Tastatur und deaktiviertes CAPSLOCK:
  ln -s /usr/sl/X11/00-keyboard.conf /etc/X11/xorg.conf.d/
  OpenOffice:
  echo "app-office/openoffice linguas_de" >> /etc/portage/package.use
  emerge -avt openoffice
  KDE:
  echo "kde-base/kde-i18n linguas_de" >> /etc/portage/package.use
  emerge -avt kde-i18n
  Bei Firefox und Thunderbird kann es ggf. nötig sein, unter Addons das Sprachpaket Deutsch aktivieren zu müssen und ggf. so starten:
  LC_MESSAGES="de_DE" firefox
  
• Wenn man nicht immer ganze Pakete, sondern lieber nur Patches bzw. Diffs übertragen will (für langsame Modem-Verbindungen), dann sollte man sich mal das deltup anschauen. Hier ist auch eine Diskussion zu deltup.
  Das Notwendigste füt Gentoo aus diesem kurzen HOWOTO habe ich hier zusammengefasst:
  echo "app-portage/deltup ~x86" >> /etc/portage/package.keywords
  echo "dev-util/bdelta ~x86" >> /etc/portage/package.keywords
  echo "app-portage/getdelta ~x86" >> /etc/portage/package.keywords
  echo "app-portage/xdelta ~x86" >> /etc/portage/package.keywords
  emerge -avt getdelta xdelta
  In /etc/make.conf muß man diese Zeile eintragen:
  FETCHCOMMAND="/usr/bin/getdelta.sh \${URI}"
  Und ab sofort werden - wenn verfügbar - nur noch Delta-Files übertragen. So kann man z.B. bei einem Upgrade von Firefox 1.0.4 auf 1.0.6 ca. 98% Übertragungs-Kapazität und -Zeit sparen!
  Noch mehr Zeit kann man sparen, wenn zusätzlich noch den "emerge --sync" durch die Delta-Version ersetzt. Dazu einfach:
  emerge -avt emerge-delta-webrsync
  Und dann statt "emerge --sync" nur noch:
  emerge-delta-webrsync
  Das dauert dann statt 4-5 Stunden nur noch 15 Minuten.
• Wiederholte Kompilierungs-Läufe kann man durch einen Compile-Cache deutlich beschleunigen:
  emerge -avt ccache
  ccache -M 5G
  
• Wenn man nur ein *.ebuild-File hat, dann muß man noch das Manifest erstellen lassen:
  ebuild xorg-x11-6.7.0-r3.ebuild digest
• Bei Problemen mit falschen Abhängigkeiten kann das hilfreich sein:
  emerge --metadata
  emerge --regen
  
• Um DOS-Filesysteme anlegen zu können braucht man noch das:
  emerge -avt dosfstools
  Ein VFAT-Filesystem kann man dann so auf einer 1.3 GB MO anlegen:
  mkfs.vfat -v -I -S 2048 /dev/sda
• Wenn man einen Windows-Proxy für Internet-Zugriff mit Authentifizierung verwenden muss, dann gehört Folgendes in die /etc/make.conf:
  FETCHCOMMAND="wget --proxy-user='deine_windows_domaene\\dein_benutzername' --proxy-passwd=dein_passwort -t 5 --passive-ftp -P \${DISTDIR} \${URI}"
  Man beachte die Anführungszeichen und den \\, da sonst der \ verschluckt wird.
• Wenn man einen Portage-Snapshot (die findet man in http://distfiles.gentoo.org/snapshots/, .z.B. http://distfiles.gentoo.org/snapshots/portage-20061110.tar.bz2) selbst einspielen will, dann so:
  cd /xtemp
  export MYFILE=portage-20060517.tar.bz2
  wget --proxy=off http://distfiles.gentoo.org/snapshots/$MYFILE
  tar jxf $MYFILE
  chown -R 0:0 portage
  cd portage
  rsync -av --progress --stats --delete --delete-after --exclude='/distfiles' --exclude='/packages' --exclude='/local' . /usr/portage
  cd ..
  /bin/rm -rf portage $MYFILE
  emerge --metadata
  
• Wenn man in einen emerge-Vorgang selbst eingreifen will, z.B. um etwas am Makefile zu ändern, dann so:
  ebuild /usr/portage/net-wireless/zd1211/zd1211-20060109.ebuild fetch
  ebuild /usr/portage/net-wireless/zd1211/zd1211-20060109.ebuild unpack
  # Makefile verändern...
  ebuild /usr/portage/net-wireless/zd1211/zd1211-20060109.ebuild compile
  ebuild /usr/portage/net-wireless/zd1211/zd1211-20060109.ebuild install
  ebuild /usr/portage/net-wireless/zd1211/zd1211-20060109.ebuild qmerge
  ebuild /usr/portage/net-wireless/zd1211/zd1211-20060109.ebuild clean
  
• So kann man sich selbst einen Portage-Snapshot erstellen:
  PORTAGE_DIR="$(/usr/lib/portage/bin/portageq portdir)"
  ACT_DATE="$(/bin/date --file $PORTAGE_DIR/metadata/timestamp +"%Y%m%d")"
  SNAPSHOT_DIR="/xtemp/portage-snapshots"
  EXCLUDE_LIST="/tmp/exclude_list.txt"
  export PATH=/usr/bin:/bin:/sbin:/usr/sbin
  mkdir -p $SNAPSHOT_DIR
  cd ${PORTAGE_DIR}
  cd ..
  find portage/distfiles portage/packages > ${EXCLUDE_LIST}
  tar -X ${EXCLUDE_LIST} -cpjf ${SNAPSHOT_DIR}/portage-${ACT_DATE}.tar.bz2 portage
  
• Java installieren:
  Es muss das Flag nsplugin gesetzt sein!
  Ich habe die beste Erfahrung mit dev-java/sun-jre-bin gemacht.
  emerge -avt virtual/jre
  emerge -avt dev-java/sun-jre-bin
  java-config --list-available-vms
  java-config --set-system-vm icedtea6-bin
  eselect java-nsplugin list
  eselect java-nsplugin set icedtea6-bin
  Kontrolle im Firefox: about:plugins
• Virenscanner:
  emerge -avt clamav
  freshclam
  clamscan -ri /verzeichnis
  
• Portage-Overlays kann man über die Suchmaschine zugaina.org finden und sich komfortabel durch Layman einbinden:
  emerge -avt layman
  layman -Lv | less
  echo "source /var/lib/layman/make.conf" >> /etc/make.conf
  # Overlay hinzufügen
  layman -a kde-sunset
  eix-update
  # und wieder entfernen
  layman -d kde-sunset
  eix-update
  
• Wenn das Root-Filesystem sich in einem LVM Logical Volume befindet, dann braucht man zwangsweise eine initrd, da nur so die VG und das LV aktiviert werden kann.
  Eine initrd zu genau diesem Zweck erstellt man so:
  genkernel --install --no-initrdmodules --lvm2 initrd
• Tipps zu UDEV:
  Um z.B. ein Handy immer unter /dev/handy erscheinen zu lassen braucht man das:
  udevinfo -a -p /sys/block/sda
  vi /etc/udev/rules.d/10-udev.rules
  BUS="usb", KERNEL="sd?1", SYSFS{product}=="Nokia 6230i", NAME="handy"
  Wenn man z.B. einen USB-Stick beim Einstecken automatisch mounten will, dann legt man einfach ein Skript /etc/dev.d/default/usbstick.dev mit diesem Inhalt an:
  mount $DEVNAME /mnt/usbstick
  und macht es ausführbar.
  Zur Fehlersuche:
  Wenn keine Gerätedateien in /dev angelegt werden, dann erst einmal schauen, ob der Dämon /sbin/udevd läuft.
  Wenn nicht, dann liegts evtl. an einem alten /dev/.devfsd das so löschen kann:
  mkdir /test
  mount --bind / /test
  rm /test/dev/.devfsd
  Im Kernel braucht man außerdem die Option CONFIG_KOBJECT_UEVENT:
  General setup --->
  Kernel Userspace Events
  
• Das Kompilieren kann man mit mehreren Rechnern durch distcc beschleunigen, was ausführlich in Gentoo-Wiki: Distcc beschrieben ist. Hier in kurz:
  Auf jedem beteiligen Rechner: emerge -avt distcc
  Jeder Rechner, der distcc nutzen soll braucht in /etc/portage/make.conf noch: FEATURES="distcc"
  und die bei distcc mitmachenden anderen Rechner in /etc/distcc/hosts, z.B.:
  127.0.0.1
  192.168.178.212
  192.168.178.215
  Auf den mitmachenden Rechnern muss in /etc/conf.d/distccd eingestellt werden, welche Rechner den distccd nutzen dürfen, z.B. das ganze lokale Netz:
  DISTCCD_OPTS="... --allow 192.168.178.250"
  Dann noch starten:
  touch /var/log/distccd.log
  chown distcc /var/log/distccd.log
  rc-update add distccd default
  /etc/init.d/distccd start
  
• Wenn man nur für einzelne Pakete abweichende USE-Flags (oder andere Variablen aus make.conf) setzen will, dann kann man das in /etc/portage/env machen.
  Dazu legt man ein /etc/portage/package.env mit z.B. diesem Inhalt an:
  media-video/ffmpeg ffmpeg.conf
  Und im Verzeichnis die Datei ffmpeg.conf mit diesem Inhalt:
  USE="mmx mmxext ssse3"
  Dieses Beispiel könnte man natürlich auch per Eintrag in /etc/portage/package.use erledigen, aber über /etc/portage/env lässt sich alles aus make.conf pro Paket ändern.
  Ausserdem ist diese Methode sehr praktisch, wenn man einen BINHOST und identische package.use-Dateien auf allen Hosts verwendet und nur auf einzelnen USE-Flags modifizieren möchte.

Aufsetzen eines BINHOST

• Binary package guide
• How To: Gentoo Binary Host (PORTAGE_BINHOST) for Praxis
• Binhost setup
• Gentoo build server